Kindertagesstätten
„We value space because of its power to organize pleasant relationships among people, to promote choice and activity, and its potential to inspire social, affective, and cognitive learning.”
Loris Malaguzzi
Gebäude haben einen sehr großen Einfluss auf die Lebenswelt einer Kita. In der Reggio-Pädagogik spricht man daher vom Raum als dem dritten Pädagogen. Im Folgenden stellen wir drei entscheidende Faktoren dar, die Kindern ermöglichen als selbstbestimmte Akteure zu agieren und ihren Bildungsprozess individuell zu gestalten.
1. Gute Gebäude für Kinder haben etwas von einer Werkstatt. Sie sind anregungsreich und machen Lust, selbst tätig zu werden. Sie geben den Kindern Raum für ihre Fantasiewelten und tragen ihrer Freude an der Erprobung des eigenen Körper Rechnung. Die Entfaltung eines Milieus des Spiels und der Bewegung, ist eine Voraussetzung für das kindliche Lernen und erlaubt den Kindern erst ihre Bildungsprozesse eigenständig voranzutreiben.
2. Aber Gebäude können noch mehr. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf die Selbstverfügungsmöglichkeit der Kinder. Wenn Kinder zwischen Räumen wählen können, die ihnen ermöglichen sich einerseits zwischen Geborgenheit und Exploration zu entscheiden und andererseits zwischen verschiedenen Gesellungsformen mit ihren Peers, dann verleiht ihnen das ein hohes Maß an Selbstbestimmung und sie erleben ihre Umgebung, als eine die ihre Autonomie will und fördert.
3. Die Wahl zwischen unterschiedlichen Räumen, kann zugleich mit einer Wahl zwischen einer Vielzahl verschiedener Betätigungsfelder verbunden werden. Die Kinder können dann sehr unmittelbar, dem nachgehen was sie gerade begeistert. Sie bleiben im Kontakt mit sich, können ihre Potenziale entfalten und Vertrauen in die eigene Fähigkeit entwickeln Herausforderungen zu bewältigen. So entsteht eine Atmosphäre der Kreativität, in der das Gebäude von den Kindern zunehmend selbstbewusst als ein Instrument wahrgenommen wird, um ihren individuellen Bildungsweg zu beschreiten.